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Bistum Fulda

Über "Wunder" und "Wundern"

Erster ökumenischer Studientag in Fulda

Fulda . „Kinder und Jugendliche sollen nicht unsere Erwartungen erfüllen, sondern auch im Hinblick auf die Interpretation von biblischen Wundergeschichten ganz sie selbst bleiben dürfen.“ Zu diesem Ergebnis kam Professor Michael Fricke bei seinem Impulsreferat im Rahmen des ersten ökumenischen Studientages in Fulda, der im Bonifatiushaus durchgeführt wurde. Vor den gut 60 Teilnehmern betonte der Lehrstuhlinhaber für Religionspädagogik und Didaktik am Institut für Evangelische Theologie der Universität Regensburg dabei, dass sowohl das „Nachspüren“ als auch das „Nachdenken“ über Wunder den Schülern auch im 21. Jahrhundert wichtige Kompetenzen vermittle. So gehe es beispielsweise beim alttestamentlichen Bibeltext über die sogenannte mosaische Meeresteilung darum, das Protestpotential dieser Erzählungen gegenüber der scheinbaren Übermacht des Elends und der Unfreiheit neu zu entdecken. Wunder seien keine „Willkürtaten Gottes, sondern Ausdruck seines besonderen Anliegens in Bezug auf Gerechtigkeit, Treue und Liebe“. Weil diese literarische Gattung die „Durchbrechung eines Erfahrungszusammenhangs“ in den Mittelpunkt stelle, könne sie auch heute noch dazu ermutigen, Not, Isolation und Leid zu überwinden. Voraussetzung dafür sei aber unter anderem eine eigene kritische Reflexion darüber, wie „durchlässig“ man selbst für diese Thematik sei. Im Hinblick auf Wunder sprachfähig zu werden, lohne sich demzufolge für die Lernenden als auch für die Lehrenden, so Fricke zusammenfassend. 

 

Im daran anschließenden zweiten Impulsreferat stellte Professor Burkhard Porzelt wesentliche Rahmenbedingungen einer Unterrichtsvermittlung von neutestamentlichen Wundererzählungen heraus. Porzelt, der den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der katholischen Fakultät der Universität Regensburg innehat, forderte dazu auf, „sich in konkrete Erzählungen vom wundersamen Gott und Christus verwickeln zu lassen.“ Es gehe nicht um „Mirakel“ an sich, sondern um „vieldeutige Geschichten“, welche man nach Wahrheiten befragen könne. Diese seien letztlich „unabhängig von einer historischen Tatsächlichkeit des Erzählten“. Anhand eines Beispiels aus dem Markusevangelium wies Porzelt auf, wie neutestamentliche Wundergeschichten „Wichtiges über Gott und die Menschen erahnbar werden lassen“. Es lohne sich daher auch heute noch, im Religionsunterricht einen Raum zu eröffnen, in dem man mit den Schülern nach Sinn und Bedeutung von Wundergeschichten suchen könne. 

 

In dem von der Abteilung Schule – Hochschule – Medien des Bistums Fulda und des Religionspädagogischen Instituts Fulda (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und Evangelische Kirche von Hessen-Nassau) veranstalteten ersten ökumenischen Studientag wurden nachmittags zudem praxisbezogene Workshops angeboten: So dachte Dr. Katja Müller (Marienschule, Fulda) über das Thema „Wunder(n ÜBER) Auferstehung“ nach, während Dr. Peter Mergler (Freiherr-vom-Stein-Schule, Fulda) die Teilnehmer zur Umsetzung eines „lebendigen Bibliologs im Unterricht“ motivierte. Zudem vertiefte Sonja Heinz (Freiherr-vom-Stein-Schule, Fulda) in der Arbeitsgruppe „Natürlich glaube ich an Wunder“ den Zusammenhang von Naturwissenschaft einerseits und Wunder andererseits. Schließlich demonstrierte Pfarrer Wolfgang Wendel vom Kirchlichen Schulamt der Evangelischen Kirche (Hessen-Nassau), inwiefern die Methode des „Godly Plays“ den unterrichtlichen Umgang mit Wundern bereichern kann.


Am Ende der Veranstaltung zogen die Teilnehmer ein einstimmig positives Resümee. Sie ermutigten Christian Marker und Birgitt Neukirch (jeweils Religionspädagogisches Institut, Fulda) sowie Andreas Greif (Schulabteilung, Bistum Fulda), welche den Tag hauptverantwortlich organisiert hatten, sobald wie möglich einen weiteren ökumenischen Studientag anzubieten. Es sei schließlich im religionspädagogischen Zusammenhang von Interesse, den Kindern und Jugendlichen ausgehend von aktuellen Erkenntnissen auf Augenhöhe zu begegnen.

17.09.2018


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